Die Trockenheit spielt derzeit vielen Pferdebesitzern in den Niederlanden einen Streich. Aufgrund der jüngsten Trockenheit wächst das Gras vielerorts schlecht. In Kombination mit kalten Nächten und sonnigen Tagen kann das wenige verbliebene Gras zusätzlichen Zucker enthalten. Dies erhöht das Risiko einer Insulinresistenz bei Pferden, was wiederum zu einem erhöhten Risiko von Hufrehe und anderen Stoffwechselproblemen führen kann. In diesem Blog erklären wir, was genau passiert, warum das Risiko jetzt erhöht ist und was Sie tun können, um Ihr Pferd zu unterstützen.
Aufgrund der lang anhaltenden Trockenheit wächst vielerorts kaum noch Gras. Kalte Nächte und sonnige Tage führen dazu, dass das Gras tagsüber viel Zucker produziert, diesen aber nachts nicht richtig verarbeiten kann. Die Folge ist, dass der Zuckergehalt in dem wenigen verbliebenen Gras oft sehr hoch ist. Für zuckerempfindliche Pferde besteht dadurch ein erhöhtes Risiko für eine Insulinresistenz (IR).
Insulinresistenz ist ein Stoffwechselproblem, bei dem die Zellen des Körpers weniger empfindlich auf Insulin reagieren. Dieses Hormon wird benötigt, um Glukose (Zucker) aus dem Blut in die Zellen aufzunehmen. Wenn die Empfindlichkeit abnimmt, bleibt der Blutzuckerspiegel hoch und es wird immer mehr Insulin produziert. Das klingt harmlos, kann aber weitreichende Folgen haben.
Ein Übermaß an Zucker, z. B. aus Gras, Kraftfutter oder zuckerhaltigem Heu, wird mit einem erhöhten Risiko für Fettleibigkeit und Stoffwechselprobleme, wie z. B. Insulinresistenz, in Verbindung gebracht. Bei empfindlichen Pferden kann dies möglicherweise zur Entwicklung von Hufrehe beitragen. Letztere ist eine ernste Erkrankung, bei der die Durchblutung des Hufs beeinträchtigt ist und sich schmerzhafte Entzündungen entwickeln können. Insulinresistenz bei Pferden wird manchmal mit Symptomen wie Fettleibigkeit, gestörtem Fellwechsel oder lustlosem Verhalten in Verbindung gebracht. In Kombination mit hormonellen Erkrankungen wie EMS oder PPID kann sich das Risiko noch weiter erhöhen. Wenden Sie sich für eine angemessene Beurteilung immer an Ihren Tierarzt.

Um IR zu verhindern oder zu kontrollieren, ist es wichtig, die Ration Ihres Pferdes kritisch zu betrachten. Begrenzen Sie die Zufuhr von zucker- und stärkereichem Futter, wie z. B. getreidereiche Häppchen und frisches Gras. Wählen Sie stattdessen Raufutter mit einem niedrigen Zuckergehalt. Genauso wichtig ist regelmäßige Bewegung. Besonders das Gehen oder Reiten auf hartem Untergrund regt den Kreislauf an und fördert den Stoffwechsel.

Pferde mit Insulinresistenz profitieren von einer angepassten Ration, ausreichender Bewegung und - wo nötig - einer gezielten Unterstützung durch Nahrungsergänzungsmittel. Bestimmte natürliche Inhaltsstoffe wie Magnesium, Spirulina und Psylliumfasern werden regelmäßig zur Unterstützung des Zuckerstoffwechsels und des gesamten Stoffwechsels eingesetzt. Im Folgenden erläutern wir für jedes Ergänzungsmittel, wie es zu einem ausgeglicheneren Stoffwechsel bei Pferden mit erhöhtem Risiko für eine Insulinresistenz beitragen kann.
Magnesium spielt bei Hunderten von Prozessen im Körper eine Rolle, einschließlich des Glukose- und Insulinstoffwechsels. Ein niedriger Magnesiumstatus wird häufig bei Pferden mit Insulinresistenz festgestellt, möglicherweise weil der Körper mehr Magnesium über den Urin ausscheidet, wenn der Insulinspiegel erhöht ist.¹
Magnesium trägt zur Empfindlichkeit der Zellen gegenüber Insulin bei. Bei einem Mangel reagieren die Körperzellen möglicherweise nicht so gut auf Insulin, wodurch der Blutzuckerspiegel erhöht bleibt und der Körper zusätzliches Insulin produziert.² Dieser Prozess kann zur Entwicklung oder Aufrechterhaltung einer Insulinresistenz beitragen. Indem Sie Magnesium in der richtigen Form und Menge zuführen, können Sie den Körper Ihres Pferdes bei der Regulierung des Zuckerstoffwechsels unterstützen, insbesondere wenn es bereits übergewichtig ist oder empfindlich auf zuckerhaltige Rationen reagiert.
¹ Nielsen, F. H. (2018). Magnesiummangel und erhöhte Entzündung: aktuelle Perspektiven. Journal of Inflammation Research
² Barbagallo, M., & Dominguez, L. J. (2010). Magnesium und Typ-2-Diabetes. World Journal of Diabetes
Spirulina wird häufig zur Unterstützung des Stoffwechsels bei Pferden mit erhöhtem Risiko für eine Insulinresistenz eingesetzt. Die Forschung zeigt, dass Spirulina die Insulinempfindlichkeit verbessern und den Fettstoffwechsel regulieren kann.¹ Das liegt daran, dass Spirulina reich an bioaktiven Verbindungen ist, darunter Antioxidantien, die entzündungshemmende Wirkungen haben können. Chronische Entzündungen auf niedrigem Niveau werden mit einer verminderten Insulinempfindlichkeit und einer verstärkten Fettspeicherung im Körper in Verbindung gebracht. Durch die Unterstützung des Stoffwechsels auf zellulärer Ebene kann Spirulina dazu beitragen, das Körpergewicht auszugleichen, insbesondere bei Pferden, die in Kombination mit zuckerhaltigem Futter zu Fettleibigkeit neigen.
¹ Quelle: PMC8212345 - Therapeutische Wirkungen von Spirulina
Psylliumfasern, die bei uns auch als Flohsamen erhältlich sind, sind für ihre Fähigkeit bekannt, Wasser zu binden und im Magen-Darm-Trakt eine gelartige Substanz zu bilden. Dadurch verlangsamen sie die Aufnahme von Zucker ins Blut und unterstützen einen gleichmäßigeren Blutzuckerspiegel.¹ Bei Pferden, die zu einer Insulinresistenz neigen, kann diese Eigenschaft wertvoll sein, da Blutzuckerspitzen - und damit die Insulinproduktion - besser geglättet werden.
Darüber hinaus zeigen Forschungen an Menschen und Tieren, dass Psyllium auch Entzündungsprozesse im Körper beeinflussen kann, die häufig eine Rolle bei Stoffwechselproblemen wie Fettleibigkeit und verminderter Insulinempfindlichkeit spielen.² Durch die Unterstützung der Darmgesundheit und des Zuckerstoffwechsels können Psylliumfasern zu einem stabileren Stoffwechselgleichgewicht bei Pferden beitragen.
¹ ScienceDirect: Psyllium Husk and Glycaemic Control (2023)
² PMC11155034 - Psyllium and Metabolic Health
Neben dem Risiko einer Insulinresistenz birgt die derzeitige Weidehaltung eine weitere Gefahr: die Sandaufnahme. Weil das Gras kurz ist, beißen die Pferde es oft ab oder reißen es sogar mit den Wurzeln heraus. Dabei kommt unbemerkt eine Menge Sand hinein. Sammelt sich dieser Sand im Verdauungstrakt an, können Symptome wie Koliken, verminderte Nährstoffaufnahme oder Abmagerung auftreten.
Ein Produkt, das helfen kann, Sand loszuwerden, ist Psyllium, auch bekannt als Flohkraut. Horse Adds hat zwei Arten in seinem Sortiment, Flohsamen und Flohsamenfasern. Psyllium bildet im Darm eine schleimige Masse, die den Sand mit nach außen trägt. Eine 7- bis 10-tägige Kur mit Psyllium kann die normale Darmpassage unterstützen, wenn der Sand absorbiert wird. Danach kann man erwägen, Psyllium in einer niedrigen Erhaltungsdosis zu verabreichen. Es gibt Hinweise darauf, dass Psylliumfasern in kleinen Mengen auch den Zuckerstoffwechsel beeinflussen können. Wenden Sie sich diesbezüglich gegebenenfalls an unseren Ernährungsexperten oder den Tierarzt.
Möchten Sie mehr über das Essen von Sand erfahren? Lesen Sie auch unseren Blog: Hilfe, mein Pferd frisst Sand!
Das aktuelle Wetter erfordert besondere Aufmerksamkeit für das Futter- und Weidemanagement Ihres Pferdes. Achten Sie auf Anzeichen von Zuckerempfindlichkeit, begrenzen Sie die Sandaufnahme durch kluges Futtermanagement und passen Sie bei Bedarf Ihre Ergänzungsfuttermittel an. Dies wird Ihrem Pferd helfen, gesund durch die Trockenzeit zu kommen.